Es ist faszinierend. Der Hybridfahrer lästert über den Plug-In-Hybrid und den BEV, der BEV-Fahrer schimpft über Hybrid und Plug-In-Hybride
und der Verbrennerfahrer hasst sowieso alle elektrifizierten Antriebe.
Ein Plug-In-Hybrid macht sehr wohl Sinn! Wenn... Ja wenn man ihn zu nutzen weiß und wenn das Fahrprofil dazu passt. Führen dich deine
Strecken täglich weiter als 40 oder 50 Kilometer weg? Hast du keine Lademöglichkeit in der Nähe deines Bettes? Da dann halt nicht.
Für jemanden aber, der zuhause oder in der Nachbarschaft anstecken kann und im Alltag auf Kurzstrecken unterwegs ist (mal 2 Kilometer
in den KiGa, 8 Kilometer zum Arzttermin, 15 Kilometer ins Möbelhaus, 14 Kilometer zum Kaffeekränzchen bei Oma), macht das Ding schon Sinn.
Denn dann fährt er in der Regel elektrisch, sprich sauber, leise, komfortabel. Wenns aber - auch mehr oder weniger regelmäßig - am Wochenende
180km über die Autobahn zu den Schwiegereltern geht oder immer wieder mal 280 Kilometer in die Berge, fährt man ein normales Hybridauto
ohne Einschränkungen und ohne sich Gedanken über Lademöglichkeiten oder schrumpfende Reichweiten bei hohem Dauertempo im Winter machen
zu müssen.
Oftmals kommt gerade auch von Hybridfahrern das Argument, dass im Plug-In zwei Antriebe verbaut sind und das negativ wäre. Da komm ich vor
lachen kaum in den Schlaf. Denn bis auf den kleineren Akku ist auch der Hybrid ein Elektroauto UND ein Verbrenner. Und ach das sei ja alles so
kompliziert... Burschen, unsere HSDs sind gleich komplex und das funzt auch.
Ja, grad die deutschen Hersteller müssen mal wieder auf der etwas peinlichen Premium-Schiene protzen und in ihren Oberklasse-Präpotenzler-Kisten
für irre Systemleistungen und hohe Fahrzeuggewichte sorgen, die ein sparsames Fahren im Hybridmodus schwer machen. Das stimmt schon. Aber
man muss ja sowas nicht kaufen.
Der Prius Plug-In oder der aus eigener Erfahrung wirklich großartig gemachte Mitsubishi Outlander PHEV sind sinnvolle Alternativen bzw.
Brückentechnologieträger zum BEV für Leute, die immer wieder mal Sachen mit ihrem Auto machen wollen, die mit Ausnahme der sehr teuren Tesla
noch kaum ein Elektroauto schafft. Und das sind schon 200km Autobahn mit mindestens 130km/h im Winter.
Also nicht immer nur vom eigenen Alltag auf die Masse schließen und ein wenig über den Tellerrand schauen. Dann klappt das schon.