Seit 06.09.2016 wohne ich nun offiziell in Japan - genauer gesagt in Sapporo. Los ging die Reise am 05.09. per ICE nach Frankfurt und von dort aus per ANA nach Tokyo Haneda und von dort wiederum nach Chitose. Ich wurde in Tokyo von brutaler Schwüle begrüßt und hetzte wegen enger Anschlussflüge mit 2 Koffern und Handgepäck von Terminal zu Terminal - begleitet von einer Dame von ANA welche mir geholfen hat schneller durchzukommen.
In Sapporo war die Temperatur schon angenehmer, trotzdem habe ich die letzten Tage wie verrückt geschwitzt. Ich wohne bei meiner Frau - ihr Apartment im 2. Stock hat keine Klimaanlage und Tagsüber wird es hier innen schon gut und gerne 30° mit 60% Luftfeuchtigkeit. Am ersten Tag haben wir den ganzen Papierkram bezüglich Wohnort Registrierung und Krankenversicherung erledigt. Dann habe ich mir einen dringend benötigten Ventilator besorgt, aber auch dieser bringt nichts, wenn man hier nicht das Fenster aufmacht und Sauerstoff reinlässt (meine Frau ist recht verfroren und lässt Nachts lieber zu). Nachdem ich am nächsten Morgen also fast erstickt wäre und mich nur durch eine Flucht ins Treppenhaus auf die Straße retten konnte, darf ich nun auch das Fenster auflassen

Ich bin mittlerweile bei 4 Japanischkursen angemeldet und habe meinen Lebenslauf samt Anschreiben auf englisch erstellt. Nächste und übernächste Woche bin ich zu Vorstellungsgesprächen eingeladen, als Teilzeit Deutsch-Lehrer (hier geht es um Privatunternehmen die hauptsächlich nach Muttersprachlern suchen und dann Konversationsunterricht vermitteln). Auf diese Weise kann ich etwas hinzuverdienen und liege meiner Frau nicht so stark auf der Tasche. Inzwischen habe ich mich etwas akklimatisiert und vertrage das Wetter schon etwas besser. Heute ist es sogar so kühl gewesen, dass ich eine Fleece Jacke trug.
Bezüglich automobiler Gefühle bin ich in einem sehr großen Wechselbad. Ich sehe hier sehr viele Fahrzeuge die mir gefallen - es fahren viele Toyota Hybride herum, aber auch Honda ist da sehr gut im Geschäft. SUVs die ich überhaupt nicht mag sind in der absoluten Minderzahl, dafür finden sich von mir geliebte Minivans und deren Derivate an allen Ecken und Enden. Sehr präsent sind auch die Kei Cars, wie Honda's N-Box und der Daihatsu Tanto (eine Box war neben dem Mini Cooper meiner Frau gestanden. Das Fahrzeug ist kürzer, dafür wirkt die Kabine bereits von außen viel größer als die des Mini). Der Negativpunkt ist, ich habe zwar einen deutschen Führerschein mit japanischer Übersetzung und könnte hier auch legal fahren - aber ich habe natürlich kein Auto mehr und der Mini Cooper meiner Frau ist mit der Waeco Sitzheizung mir auf dem Fahrersitz zu beengt. So muss ich sehnsüchtig vom Straßenrand hinterherschauen, wie hier ein Traumfahrzeug nach dem anderen vorbeifährt...
Ich habe Euch auch noch etwas Bildmaterial mitgebracht und werde hier immer wieder mal berichten, falls der Thread gefällt. Falls ihr Fragen habt, immer raus damit.
Gruß nach Deutschland
Sebastian