zig hat geschrieben:Meine Frage ist nun ob dies nur passiert wenn man voll Gas gibt? Lässt sich ein Auris auch "leise" fahren? In einigen Videos habe ich das Aufheulen des Motors schon als störend empfunden. Lässt sich das durch behutsames Fahren vermeiden oder ist das einfach eine Eigenart des Motors?
Die meisten empfinden es als störend wahr, das wird bei dir nicht anders sein. Ich habe mich daran gewöhnt. Es ist eben ein anderes Hochdrehen, wie bei anderen Autos.
Die HSDs sind bei normaler Fahrt immer sehr leise. Der Benziner dreht nur bei niedriger Drehzahl und die E-Motoren hörst du innen gar nicht. Wenn du dann Gas gibst (da reicht schon das normale Beschleunigen am Ortsausgang) geht die Leistungsanzeige schnell in den Power-Bereich und der Motor wird deutlich hörbar (vorher hast du quasi nur Wind- und Abrollgeräusche - der Kontrast ist sehr deutlich). Und dann passiert das Störende: Der Motor verharrt in der Drehzahl und es fühlt sich ein wenig an, als ob nichts passiert. Drehzahl und Geschwindigkeit sind vollkommen von einander entkoppelt und einen Tritt ins Kreuz wie bei den Turbo-Dieseln hat man auch nicht. Der Motor hört sich laut, lustlos und drehunwillig an. Zielgeschwindigkeit erreicht, nimmt man vom Motor kaum noch etwas wahr. Umgehen kann man den Effekzt durch einen kurzen Kickdown - die Verweildauer bei hoher Drehzahl ist nur kurz - oder aber durch sehr sanftes Beschleunigen umgehen. Oder aber du simulierst ein Schalten, in dem du den Druck aufs Gas kontinuierlich leicht erhöhst und dann kurz das Gas anlupfst.
Um ein Gefühl für die Beschleunigung zu bekommen, suche dir mit deinem aktuellen Auto ein paar typische Beschleunigungsstellen, die du bei einer Probefahrt vergleichen kannst. Subjektiv passiert nicht viel. Du musst mehr nach Tacho fahren. Apropos: Das ist ein Nachteil des HSDs, der mir vorher nicht bewusst war. Ich muss öfters auf den Tacho schielen. Vorher konnte ich nach Gang und Gehör fahren. Das geht nicht mehr so einfach.
Eine Probefahrt reich für den Hybrid eigentlich nicht wirklich aus. Ich würde mindestens 2 Fahrten machen:
Fahrt 1: Kennenlernen des Antriebs. Nimm dazu eine Strecke, die möglichst Landstraße Ort aber auch etwas Schnellstraße/Autobahn dabei hat. Dann bekommst du einen anderen Eindruck.
Fahrt 2: Abfahren der täglichen Strecke - im Idealfall mit kalten Motor starten. Den Verbrauch im BC ansehen und mal knapp 10% aufschlagen. Dann weißt du, ob du eher ein günstiges oder ungünstiges Streckenprofil hast.
Und fahre bei den Probefahrten "normal". Klar, mach auch mal nen Ampelsprint, aber denk nicht über den Antrieb nach. Versuche nicht bewusst sparsam oder behutsam zu fahren oder ähnliches. Die Versuchung ist groß, aber lass es!